Dieses Lerntagebuch entstand im Rahmen des Moduls Bibliotheks- und Archivinformatik (BAIN) an der Fachhochschule Graubünden (FHGR).

Das Lerntagebuch ist Teil des Leistungsnachweises (bzw. ist der Leistungsnachweis). Die Aufgabe lautete in Blog-Form zu jedem Vorlesungstag einen Beitrag zu schreiben. Es ging darum, die Inhalte zu reflektieren, wobei die Beiträge durchaus persönlich gehalten sein durften und Schwerpunkte, die uns besonders interessierten, gesetzt werden konnten – es musste also nicht der gesamte vermittelte Inhalt zusammengefasst werden, sondern die Reflexion, die Auseinandersetzung mit den Inhalten und die Erkenntnis daraus standen im Vordergrund.

Als am ersten Vorlesungstag diese Art des Leistungsnachweises vorgestellt wurde, war ich Feuer und Flamme – denn Schreiben tue ich gerne. Ich denke oft schreibend, für mich oder im Austausch mit anderen. Schreiben ist für mich zugleich die beste Art etwas zu verinnerlichen und dadurch zu lernen. Somit hatte ich zu Beginn dieser Vorlesung die Hoffnung, endlich mal wirklich lernen und ausprobieren zu können, ohne das drohende Prüfungs-Damokles-Schwert über mir, welches mir jeweils ein derart flaues Gefühl bereitet, sodass am Schluss nichts dauerhaft hängen bleibt (ausser im besten Fall dem Schwert über mir – was offensichtlich bislang geklappt hat).

In die BAIN-Vorlesung an sich war ich ohne grosse Erwartung gestartet. Es war aber auch ein Pflichtmodul für mich. Ob ich es gewählt hätte, wenn mir die Wahl freigestanden wäre? Wohl kaum (was aber rückblickend äusserst schade gewesen wäre). Zu fest Panik hätte allein das Wort INFORMATIK bereitet. Und das über dem Kopf schwebende Damokles-Schwert. Wobei, wer weiss… eine gewisse Neugier ist mir eigen und im Laufe des Studiums begann mich das Technische immer mehr zu interessieren, weil eigentlich hat die Informatik viele Aspekte, die mir liegen: Geduld, Ausdauer, Exaktheit, genau Hinschauen – aber eben leider wohl auch Unmengen an anderen Aspekten, an welchen ich hochkant scheitere. Technisch und informatisch bin ich eher bescheiden ausgerüstet, auch arbeite ich nicht in diesem Bereich, weder Bibliothek noch Archiv noch Informatik. Gerne würde ich arbeitend darin Fuss fassen (also in einem der ersten beiden Bereichen, nicht dem letztgenannten). Ich komme aus der Religions- und Islamwissenschaft, eigentlich bin ich Islamwissenschaftler*in – zwar fern jeglicher Forschungstätigkeit, doch die Islamwissenschaft wird immer das Gebiet meiner Leidenschaft sein. Momentan arbeite ich zwar nahe am archivisch und musealen Bereich, aber nicht so nahe, dass ich im Alltag etwas Fachliches streifen würde: Seit diesem Herbst mache ich Schadstoffmessungen an Kunst- und Kulturgütern – die Tätigkeiten, welche ich hier im Studium vermittelt bekomme, übernehmen andere aus dem Team und ich sehe sie nur von weitem (nun corona-bedingt sowieso). Nun aber, gilt hier festzuhalten, dass mir leider jegliche praktische Erfahrung fehlt, auf die ich hier in BAIN nun reflektierend hätte aufbauen können. Dafür ist mein Lerneffekt umso grösser – das ist ja auch gut.

Aufmerksam Lesende werden sich wohl mittlerweile gefragt haben, warum die*r Blogschreiber*in den Eingangspost in Vergangenheit formuliert, ganz als ob dies alles schon gewesen wäre. Nun, es ist schon gewesen. Ich schreibe diesen Beitrag im Januar 2021. Kurz nach Semesterstart, im Herbst 2020, fegte ein Tornado durch mein Leben, der alles umkrempelte, auch wenn es sich seit langem anbahnte. Weil wenn das Ereignis (Todesfall in der Familie; abstrakte Wortwahl aus Selbstschutz) dann eintrifft, ist dann eben doch nichts mehr so, wie es war, gedacht war wie es ein würde wenn es soweit ist, oder wie es gar mal ursprünglich geplant war. Bereits die erste Vorlesung musste ich frühzeitig verlassen. Anschliessend habe ich nur zwei Vorlesungen live verfolgen können, alle anderen habe ich im Januar 2021 via Webex-Aufzeichnungen nachgeschaut und daraufhin auch dieses Lerntagebuch verfasst. (Als Randnotiz: die Beiträge sind jeweils mit den Daten versehen, an welchen die Vorlesung stattgefunden hat, dies der Übersichtlichkeit des Ablaufs des BAIN-Moduls wegen. Entstanden sind alle Beiträge jedoch erst im Januar 2021.)

Abschliessend noch allgemeine Quellenhinweise: Diese Beiträge stützen sich in erster Linie auf die Vorlesung (Webex-Aufzeichnungen und zur Ergänzung das Skript sowie das Codi). Ich habe sehr viel Neues gelernt, daher steht im Hintergrund immer das aus der Vorlesung vermittelte Wissen. Sobald andere Quellen beigezogen wurden, wird dies – wie es sich gehört – explizit angegeben. Nach (fast) jedem Satz auf das BAIN-Skript und/oder auf das gemeinsame Dokument CodiMD zu verlinken, wäre jedoch schier uferlos, denn schliesslich stammen die fachspezifischen Inhalte – in meinem Fall zumindest (für andere Klassenkamerad*innen mag dies anders sein) – aus der BAIN-Vorlesung.